Shopping cart

  • Home
  • Politik
  • Streit um Baukosten: Eklat vor laufender Kamera: Trump demütigt Notenbankchef Powell
Politik

Streit um Baukosten: Eklat vor laufender Kamera: Trump demütigt Notenbankchef Powell

Email :0

Donald Trump gegen Jerome Powell: Bei einem Baustellenbesuch nutzt der US-Präsident gestiegene Renovierungskosten der Fed, um den Notenbankchef öffentlich bloßzustellen. Das gelingt nur teilweise

Es sind Szenen, die wohl noch lange im Gedächtnis der US-Politik bleiben werden: Donald Trump hat den obersten Währungshüter seines Landes, Jerome Powell, beim Besuch einer Baustelle der Federal Reserve demonstrativ gedemütigt. Mit einem ausgedruckten Schreiben in der Hand konfrontierte er den Notenbankchef vor laufenden Kameras mit angeblich neuen, drastisch gestiegenen Renovierungskosten, die Powell sichtlich irritierten.

„Ich habe das noch von niemandem gehört“, sagte Powell zum US-Präsidenten, als dieser ihn mit Ausgaben von 3,1 Mrd. US-Dollar konfrontierte. Powell schüttelte energisch den Kopf. Beim Sichten des Schreibens stellte der Fed-Chef fest: „Das ist ein Gebäude, das bereits gebaut wurde. Es wurde vor fünf Jahren fertiggestellt.“

Video

Die Szene ist ein vorläufiger Tiefpunkt im Streit zwischen Donald Trump und Jerome Powell. Seit Monaten wächst der Druck auf den Fed-Chef. Eigentlich läuft Powells Amtszeit regulär noch bis Mai kommenden Jahres, doch Trump macht keinen Hehl daraus, dass er dessen Abgang deutlich früher wünscht. „Ich finde, er hat schlechte Arbeit geleistet, aber er wird ziemlich bald weg sein. In acht Monaten wird er weg sein“, erklärte der Präsident jüngst vor der Presse.

Trump fordert niedrigere Leitzinsen

Trump wirft Powell vor, die US-Wirtschaft mit seiner zurückhaltenden Zinspolitik zu belasten. Insbesondere im Immobiliensektor sieht er Schaden durch zu hohe Zinsen. Powell hingegen verweist auf bestehende Inflationsrisiken und lehnt vorschnelle Zinssenkungen bislang ab. Unterstützung erhält er dafür weiterhin von weiten Teilen der Finanzwelt.

Doch die politische Kampagne gegen ihn gewinnt an Fahrt – nicht zuletzt durch Stimmen wie die des renommierten Ökonomen Mohamed El-Erian. Er forderte Powell jüngst zum Rücktritt auf, um so die Unabhängigkeit der Notenbank vor politischer Einflussnahme zu schützen. Powell lehnt das bislang ab.

Nach US-amerikanischem Recht kann der Präsident den Fed-Chef nicht einfach wegen eines Streits über die Zinspolitik entlassen. Zwar gestand Powell Mehrkosten bei der Renovierung des Fed-Gebäudes ein, wies jedoch Vorwürfe über Luxusausgaben entschieden zurück. Kritiker sprechen von einem vorgeschobenen Vorwand der Trump-Regierung, um einem politisch genehmen Nachfolger in Stellung zu bringen. Im Hintergrund sollen bereits Gespräche über mögliche Kandidaten laufen. Namen sind bislang nicht öffentlich genannt worden.

Related Tags:

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Related Posts