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Grüne Revolution: Statt Baumwolle: Textilfasern aus Holz und Pflanzen

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Klimaneutralität zu erreichen ist eine Mammutaufgabe. Capital berichtet über Innovationen auf dem Weg dorthin. Diesmal: Textilfasern, die aus Holz und Pflanzen gewonnen werden

Herausforderung

Die Modebranche hat eine negative Klimabilanz. Besonders schlecht schneidet Massenware aus Polyester ab, die mit Erdöl hergestellt wird. Jedes Jahr kommen etwa 36 Millionen Tonnen Polyesterfasern neu in den Markt. Selbst klassische Baumwolle ist aufgrund ihres Wasserverbrauchs und Chemikalieneinsatzes ressourcenintensiver, als viele denken. Als vergleichsweise umweltfreundlich gelten regenerative Zellulosefasern – sogenannte Man-Made Cellulosic Fibres (MMCF).

Innovation

Regenerative Zellulosefasern werden aus Holz und Pflanzen hergestellt. Der Prozess ist eigentlich nicht neu. Der Stoffhersteller Lenzing hat sich auf die Unterart der Lyocell-Fasern spezialisiert: Dabei wird anstelle eines komplexen chemischen Prozesses die Zellulose direkt in einem organischen Lösemittel, sogenanntem NMMO, gelöst – und anschließend durch eine Art Duschkopf gepresst. Mittels eines geschlossenen Kreislaufs werden 99,8 Prozent des NMMO wiederverwendet; auch ist nur ein Bruchteil der Wassermenge nötig, die bei konventioneller Zelluloseproduktion verbraucht wird.

In der Praxis

Lyocell-Fasern sind das am schnellsten wachsende Textilsegment. Zu den wichtigsten Kunden von Lenzing zählen Inditex, Adidas und Hugo Boss.

„Die Ansprüche an Textilien sind gestiegen“

Gert Kroner, Lenzing

Welchen Stellenwert haben Zellulosefasern in der Textilindustrie?
Baumwolle und Polyester werden noch viele Jahre den Markt dominieren. Aber regenerative Zellulose wird immer wichtiger – auch weil die Ansprüche an Textilien gestiegen sind, zum Beispiel im Sportbereich.

Was bremst das weitere Wachstum?
Ganz eindeutig die regulatorischen Unterschiede zwischen Europa und Asien, wo viele Billigkonkurrenten sitzen. Wir tracken zum Beispiel ganz genau, wie wir Energie möglichst ressourcenschonend einsetzen – während in Asien einfach Öl oder Kohle verfeuert werden.

Mit geringeren Kosten punkten Sie also nicht?
Nein. Unseren Kunden ist aber wichtiger, dass unsere Fasern sehr nachhaltig, innovativ und hochwertig sind – und dass wir mit hoher Verlässlichkeit produzieren.

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