Crocs-Gummischuhe verkaufen sich in den USA nicht mehr so gut. Das Unternehmen sieht die Kauflust der US-Verbraucher schwinden. Anleger lassen die Aktie fallen
Die US-Firma hinter den Crocs-Gummischuhen hat an einem Tag fast 30 Prozent ihres Werts verloren. Auslöser für den Kurseinbruch war vor allem die überraschende Prognose eines Umsatzrückgangs von neun bis elf Prozent für das dritte Quartal. Analysten hatten einen Anstieg von 0,3 Prozent auf dem Zettel. Die Crocs-Aktie schloss den Handelstag mit einem Minus von 29,24 Prozent ab. Es war der größte Tagesverlust seit Oktober 2011. In einer Gegenreaktion im nachbörslichen Handel ging es dann um gut drei Prozent aufwärts.
Crocs-Chef Andrew Rees sagte in einer Telefonkonferenz mit Analysten, US-Verbraucher verhielten sich insgesamt zurückhaltend bei nicht unbedingt notwendigen Ausgaben. „Sie kaufen nicht, sie gehen nicht einmal in die Läden, und das bekommen wir mit rückläufigen Umsätzen zu spüren“, so Rees. Die Schuhfirma ist nicht das einzige Unternehmen, das unter der Konsumflaute leidet. Auch McDonald’s berichtet, dass sich die Kunden mit Ausgaben für Fast-Food zurückhielten.
Crocs rechnet mit einer Belastung von 40 Mio. Dollar in der zweiten Jahreshälfte durch die Importzölle von US-Präsident Donald Trump. Sorgen um mögliche Preiserhöhungen könnten die Kauflust der Verbraucher noch weiter bremsen, warnte Rees. Zugleich rechnet er damit, dass in den USA mit der Fußball-WM 2026 und den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles klassische Sportschuhe populärer werden. Crocs werden in den USA von Stars auf dem roten Teppich, aber auch von ganz normalen Amerikanern beim Einkauf getragen.
Im vergangenen Quartal stiegen die Erlöse der Firma, zu der auch die Marke Heydude gehört, im Jahresvergleich um 3,4 Prozent auf rund 1,15 Mrd. Dollar (knapp 1 Mrd. Euro). Unterm Strich gab es einen Verlust von gut 492 Mio. Dollar, der vor allem durch Abschreibungen auf den Markenwert von Heydude ausgelöst wurde. Im Vorjahresquartal stand noch ein Gewinn von knapp 229 Mio. Dollar in den Büchern.